Mission #19: Bildung neu gestalten - nachhaltig, empathisch, strukturiert
Shownotes
- Aktuelle Mission: Als neue Direktorin die Hochschule Ecosign für nachhaltiges Design sichtbarer machen und strategisch weiterentwickeln.
- Beruflicher Wechsel: Von freiberuflicher Moderatorin und Speakerin zur leitenden Rolle in einer Bildungsinstitution (Fresenius-Gruppe).
- Integration von Rollen: Viele inhaltliche Schnittstellen zwischen ihrer Freiberuflichkeit und der Hochschulrolle, insbesondere über das Thema Nachhaltigkeit.
- Organisatorischer Alltag: Kalenderabsprachen zwischen Manager und Hochschule, klare Kommunikation und Struktur als Grundlage für Effizienz.
- Struktur als Basis für Kreativität: Ordnung im physischen und digitalen Raum als Voraussetzung für kreative Prozesse.
- Führung: Empathisches, bewusstes und menschliches Leadership. Aufbau von echter Beziehung als Basis für mentale Unterstützung und Vertrauen.
- Vision und Selbstverantwortung: Wichtigkeit einer gemeinsam getragenen Vision; Mitarbeitende müssen entscheiden können, ob sie diesen Weg mitgehen wollen.
- Nachhaltigkeit auf vielen Ebenen: Nicht nur ökologisch, sondern auch strukturell, emotional und sozial gedacht. Zukunftsbildung: Wunsch, junge Menschen zu empowern, ihnen Orientierung zu geben und emotionale Belastungen ernst zu nehmen.
- Female Leadership: Langfristiges Denken, Komplexitätsbewusstsein, Empathie, strukturelles Denken und Menschlichkeit.
- Neue Arbeitswelt: Arbeitsmodelle müssen flexibel gedacht werden; Mut zur Bewerbung abseits klassischer Anforderungen (Janine ohne Hochschulabschluss)
Leadership, #Nachhaltigkeit, #Hochschule, #New Work, #Female Leadership, #Struktur, #Vision, #Empathie, #Bildung, #Transformation
Transkript anzeigen
00:00:00: LeaderSandMissions.
00:00:02: Der Podcast für visionäre Gestalter und alle, die Wirtschaft, Gesellschaft und Innovation aktiv mitgestalten.
00:00:11: Wir sprechen mit Menschen, die uns dadurch inspirieren, was sie auf den Weg bringen.
00:00:18: Mit Macherinnen, Kreativen und Liedern, die durch ihre Visionen und Missionen den Wandel vorantreiben.
00:00:29: Ich bin Karolina und heute spreche ich mit Janine Steger.
00:00:34: Das Eingangspostfach ist im besten Fall halt leer, außer die Sachen.
00:00:38: wo ich noch was tun muss, aber ich habe das eigentlich so strukturiert, dass ich das alles in die entsprechenden Ordner verschiebe, mir parallel im Zweifel irgendwo Tudus notiert habe und einfach weiß, okay, das ist halt morgen dran und darum kümmere ich mich morgen.
00:00:55: Also ich werde wahnsinnig, wenn ich manchmal bei anderen sehe, dass da alles immer nur reinkommt und überhaupt nicht strukturiert ist.
00:01:03: Und insofern, also für mich ist es total wichtig, dass was um mich rum ist, muss halt strukturiert sein, damit ich dann verrückte und chaotische Ideen entwickeln kann.
00:01:16: Wir wollen uns heute über verschiedene Dinge unterhalten, die du jetzt gerade bewegst.
00:01:23: Und ich frage alle meine Gäste am Anfang immer, was ist deine aktuelle Mission?
00:01:29: Meine aktuelle Mission ist die Hochschule Eco-Sein.
00:01:33: Das ist eine Hochschule für nachhaltiges Design.
00:01:36: Viel bekannter zu machen und so bekannt zu machen, wie es ihr gerecht wird, weil es eine ganz tolle Hochschule ist.
00:01:43: Und ich bin da gerade als neue Direktorin angetreten.
00:01:46: Und das ist meine aktuelle Mission.
00:01:48: Eine Frage dazu.
00:01:49: Ganz konkret.
00:01:50: Steigen wir mal ein bisschen tiefer ein.
00:01:52: Wie war für dich dieser Wechsel von ... Ich sag mal selbstbestimmten Arbeiten zurück in so eine feste Organisation.
00:01:59: Also das ist wirklich ein sehr, sehr spannender Moment.
00:02:02: Also ich habe jetzt zehn Jahre insgesamt nur als Freiberuflerin gearbeitet und Veranstaltungen moderiert zum Thema Nachhaltigkeit und auch Vorträge gehalten.
00:02:14: Und ja, der einzige Teampartner, mit dem ich mich abstimmen musste, ist halt mein Manager gewesen, der für mich diese ganzen Dinger immer eintütet.
00:02:25: Und ich mache das auch weiterhin und habe jetzt aber zusätzlich eben diese neue Rolle übernommen als Direktorin.
00:02:32: Und das ist, die Ecosine gehört zu der Fresenius Hochschulgruppe.
00:02:39: Das heißt, da bin ich jetzt wirklich auch wieder in einem großen Konzern.
00:02:44: Und in einer Branche, die mir bislang ja völlig fremd war.
00:02:47: Also Bildung hatte ich ja außer jetzt als Mutter, hatte ich mit dem ganzen System nichts zu tun.
00:02:53: und wenn man selber sich natürlich ausbilden lässt.
00:02:55: Aber tatsächlich kenne ich mich da ja bislang eigentlich gar nicht so wirklich aus.
00:03:00: und dieses überhaupt jetzt wieder zusätzlich zu der Freiberuflichkeit täglich, wenn ich dann nicht unterwegs bin, in ein Büro zu gehen, ist... wirklich eine krasse Veränderung, die aber sowohl irritierend als auch total positiv ist.
00:03:18: Also irritierend in dem Sinne, dass ich natürlich hier auch die Familien stückweit irritiere.
00:03:24: Also wenn es darum geht, da kommt jetzt irgendwie, ich habe keine Ahnung, irgendjemand, der will irgendwas reparieren, Handwerker oder so.
00:03:32: Ja, warum kannst du dem denn nicht aufmachen?
00:03:34: Ja, weil ich seit Neuestem jetzt wieder im Büro bin und nicht mehr permanent zu Hause und Homeoffice mache und deswegen kann ich dem nicht aufmachen, müsst ihr also entweder umlegen den Termin oder jemand Anlass muss aufmachen.
00:03:47: Und gleichzeitig ist das natürlich was, was ich mir zwischendurch auch immer mal wieder als Freiberuflerin gewünscht habe.
00:03:54: Ich habe auch zwischendurch nachgedacht, ob ich mir vielleicht auch ein Büro irgendwo anmiete, um dann auch gerne in einer Ansammlung von weiteren Menschen, die freiberuflich unterwegs sind, um einfach auch wieder so ein Teamgefühl zu haben und einfach andere im Tagesablauf zu begegnen.
00:04:11: Hab das dann aber ehrlich gesagt aus Kostengründen immer gelassen.
00:04:15: Und insofern, das ist natürlich jetzt großartig, einfach auch täglich wieder Menschen zu begegnen, vielen tollen, inspirierenden Menschen und zwischendurch auch einfach den direkten Austausch nicht nur über digitale Möglichkeiten, sondern auch wirklich ganz real analog zu haben.
00:04:31: Das genieße ich wirklich sehr.
00:04:33: Und es macht natürlich auch was einfach so mit meinem eigenen Verhalten, dass ich mich morgens, wie man das normalerweise so macht, halt auch fertig mache, duschen gehe und irgendwie pro Tanz hier und so weiter.
00:04:47: Da muss ich schon sagen, da bin ich echt eine Kandidatin, die in der Freiberuflichkeit, dass an vielen Tagen auch, also selbst wenn es eine Videokonferenz gab, dann heißt das nicht, dass ich komplett irgendwie herzeigefähig wäre.
00:05:01: sondern meistens dann wirklich nur so oben rum.
00:05:04: Also insofern, das ist tatsächlich eine total neue Erfahrung jetzt wieder für mich.
00:05:10: Und die finde ich aber gut.
00:05:12: Also das hat viele positive Effekte.
00:05:16: Ich finde es ja immer spannend, wenn man in so eine neue Rolle reinschlüpft, die so ein bisschen außerhalb der gelernten Komfortzone ist.
00:05:26: Also was neues wirklich darstellt inhaltlich.
00:05:29: Und man trotzdem auch noch diese zweite andere Rolle in deinem Fall die Moderatoren hat.
00:05:34: Wie bringst du denn diese beiden Rollen organisatorisch und inhaltlich zusammen?
00:05:38: Gibt es da Schnittstellen oder sind das wirklich zwei separate Silos, die laufen?
00:05:43: Nee, es gibt ganz, ganz viele Schnittstellen unter anderem.
00:05:46: Deswegen habe ich den Job, glaube ich, auch bekommen.
00:05:49: Fangen wir mal mit dem organisatorischen an.
00:05:51: Das ist tatsächlich nicht ganz so leicht.
00:05:54: Wir haben aber jetzt in den ersten Tagen sehr viel uns darauf fokussiert, das hinzukriegen.
00:05:58: Und mein Manager, der Timo, ist jetzt ganz eng vernetzt mit jemandem in der ECO sein, die freundlicherweise meinen Kalender führt.
00:06:08: Das macht aber auch noch ganz viele andere Dinge.
00:06:09: Deswegen... beschränkt die sich wirklich auf den Kalender, aber die beiden haben halt einen ganz engen Austausch, können auch jeweils die anderen Kalender sehen und die arbeiten gemeinsam jetzt in meinen Kalender rein und ich arbeite dann das ab, was da von beiden Seiten drin steht.
00:06:29: Und inhaltlich ist es so, das ist ja eine Hochschule, wo es um nachhaltiges Design geht und auch nachhaltiges Design-Management.
00:06:39: Ich beschäftige mich jetzt frei beruflich seit zehn Jahren eben mit dem Thema Nachhaltigkeit und nebenberuflich noch ein bisschen länger und bin ja immer bei Veranstaltung, es hat ja immer was mit Nachhaltigkeit zu tun.
00:06:52: und das heißt... Wir haben natürlich ganz viele Schnittpunkte und wir haben an der Ecosine zum Beispiel auch ein Institut angegliedert, was entsprechend Weiterbildung und auch Beratung anbietet zu diesem ganzen Themenkomplex.
00:07:06: Da ist mein Netzwerk jetzt natürlich auch sehr wertvoll, um halt die Ecosine zum einen bekannt zu machen, aber im konkreten Fall natürlich auch zu kooperieren mit unterschiedlichen Organisationen da draußen, die ich jetzt sozusagen mitbringe und ja auch in der Zukunft mitbringen werde.
00:07:23: Ich natürlich auch einfach die Expertise aus der ECO sein, die da eben durch die Lehrenden auch da ist und durch Partnerschaften mit diversen Instituten wie zum Beispiel dem Wuppertal-Institut und auch dem Fraunhofer FIT.
00:07:38: Dass ich diese Expertise natürlich auch für mich, meine Moderation und meine persönliche Weiterbildung sozusagen nutzen kann und die dann wieder um mit einbringen kann auch in meine Freiberuflichkeit.
00:07:50: Also ich glaube, es ist wirklich für alle Seiten eine sehr, sehr spannende Win-Win-Situation.
00:07:56: Die ist aber natürlich zu organisieren gilt und deswegen, das ist teilweise eine Herausforderung, aber auch da werden wir täglich besser.
00:08:04: Nachhaltigkeit ist ein gutes Stichwort.
00:08:07: Darüber haben wir uns ja auch kennengelernt im Futurebumm Netzwerk.
00:08:10: Ich persönlich beschäftige mich seit vielen Jahren damit, Nachhaltigkeit auch als Führungsprinzip zu leben auf den unterschiedlichen Ebenen, die es da gibt.
00:08:19: Und deswegen würde ich dich ganz gerne fragen, weil es mich persönlich wirklich interessiert, was bedeutet es, Nachhaltigkeit nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell und menschlich zu denken.
00:08:30: Ja, es ist zum einen, glaube ich, ein total wichtiger Punkt und es ist auch was, was ich glaube ich auch ein Stück weit intuitiv mitbringe.
00:08:39: Und gleichzeitig mir auch immer sehr bewusst ist, dass ich selber so eine Workaholic-Tante bin.
00:08:47: Nicht zuletzt, deswegen habe ich mir auch, weil ich einfach noch zu viel Zeit und meine Frequenzlichkeit drum herum hatte, die ich dann auch irgendwann mit sämtlichen Dingen, die man so machen kann, wie Meditieren, in die Sauna gehen oder was man sonst so für sich tun kann.
00:09:02: Da war halt trotzdem immer noch zeitürig und deswegen habe ich mir auch Aufgabe gesucht.
00:09:06: und ich bin aber auch so jemand bei mir vermischt sich privates und berufliches immer schon total, weil ich einfach meinen Leidenschaften beruflich folgen darf und deswegen bin ich auch permanent auch gedanklich damit beschäftigt.
00:09:22: und das führt aber eben auch dazu, dass ich zu teilweise völlig unmöglichen Zeiten Mail-Schicke oder auf andere Art irgendwie das Team mit ins Boot holen.
00:09:33: Und da habe ich aber von Anfang an gesagt, hier zu Kenntnis, damit ihr einfach versteht, dass ich so bin.
00:09:38: Ich erwarte aber absolut überhaupt gar nicht, dass ihr Moment irgendwie reagiert, wo ihr das von mir bekommt.
00:09:45: Also wenn irgendwas wirklich dringend ist, was ja immer mal sein kann, dann sage ich das auch explizit und dann bitte ich auch um schnelle Rückmeldungen, aber ganz grundsätzlich, teilt ihr euch bitte eure Arbeit so ein, wie das für euch irgendwie passt und wie ihr gut damit umgehen könnt und reagiert nicht quasi reflexhaft darauf, wenn ich für euch komischen Urzeiten irgendwie... eine Botschaft raus sende.
00:10:09: Also ich glaube, das muss man einmal sehr deutlich machen.
00:10:12: Ich finde das insgesamt sehr, sehr spannend auch jetzt an der Hochschule, wo ich natürlich einfach mit so vielen jungen Menschen im Austausch bin, das super spannend, das auch wirklich nochmal ganz hautnah mitzubekommen, wie die nächste Generation und die jungen Menschen einfach total belastet sind von den zahlreichen Krisen auf dieser Welt und wir wirklich auch am eigenen lives habe ich jetzt in vielen Gesprächen auch mit den Lehrenden und auch mit dem gesamten Team verstanden, dass das wirklich ein ganz ganz großes Thema ist auch damit natürlich in der Hochschule umzugehen und da Angebote zu machen und das ist natürlich gleichermaßen dann auch unsere Aufgabe für das Team entsprechend gut zu sorgen.
00:11:00: Wir meinen ja auch, damit umgehen müssen und auch sollen, dass sie halt irgendwie viele junge Menschen da auch mit Problemen und Herausforderungen zu denen kommen und halt sagen, du, mir geht es gerade aus unterschiedlichen Gründen nicht gut und ich brauche da vielleicht auch Unterstützung.
00:11:20: Da haben wir aber tatsächlich auch durch die Fresenius-Gruppe gute Unterstützung, sodass wir das sowohl irgendwie abbilden können für die jungen Menschen, für die Studierenden, als auch für unser Team.
00:11:33: Also seelische und psychische Gesundheit ist, glaube ich, ganz wichtig, auch zu berücksichtigen.
00:11:41: Und da spielt natürlich auch dann alles, was mit Überlastung zu tun hat, eine ganz, ganz wichtige Rolle.
00:11:48: Deswegen, ich finde, man muss da einfach sehr genau hingucken und wirklich auch Unterstützungsangebote machen.
00:11:57: Und das tun wir, glaube ich, schon sehr, sehr gut.
00:11:59: Und da kann man auch sicherlich in der Zukunft noch über weitere Dinge nachdenken.
00:12:04: Aber ich glaube, das ist so das Wichtigste, dass mein Level nicht automatisch das der anderen ist und dass ich das sehr wohl weiß.
00:12:13: Und Level ist ja auch nicht jetzt irgendwie negativ gemeint, im Sinne von... Die anderen sind nicht auf einem geringeren Level oder so, sondern ich arbeite halt einfach immer so oder ich lebe so.
00:12:25: Das ist für mich alles einfach.
00:12:27: Ich weiß aber einfach, dass ich das nicht so rüberbringen kann, dass die anderen glauben, dass sie es genauso machen müssen.
00:12:35: Ich glaube, ich kann im Ansatz greifen, was du meinst.
00:12:37: Ich benenne das meistens eher mit dem Wort Bewusstsein, also sehr bewusstes Handeln im Team.
00:12:44: Sehr bewusste Interaktion.
00:12:46: Also Consciousness im Verhältnis so selber sich bleiben, aber trotzdem in den Kontakt gehen und nicht in die Entkopplung.
00:12:53: Und das ist das, was ich bei vielen jungen Menschen, die auch bei mir arbeiten, sehe, dass diese, die entkoppeln sich immer mehr, also von der realen Welt, die entkoppeln sich immer mehr vom Thema wirklichen Kontakt und wirklichen Beziehung, wenn ich überlege, wie wir in der Arbeitswelt gestartet haben und wie die heute starten.
00:13:10: Und das fängt wirklich mit diesen kleinen Geräten an.
00:13:14: dass sie jetzt ständig am Handy hängen und quasi in diese digitale Welt abtauchen und sich dort sehr gut mitteilen können, aber im persönlichen Eins zu Eins miteinander vollkommen entschleudern kommen.
00:13:26: Und ich glaube, das ist Teil der Führungsaufgabe auch, solche Werte wieder zu vermitteln, ja, einfach um wirklich ein Beziehungsaufbau zu machen, weil dann kann man auch mental unterstützen, wenn dieses Vertrauen da ist.
00:13:40: Ja, und Bedingungsaufbau ist genau das Richtige, ne?
00:13:42: Ich bin ja jetzt sozusagen neu im Team.
00:13:44: Ich kenne zwar die Ecosine schon seit auch inzwischen zehn Jahren, aber ich war ja nie Teammitglied geschweige, denn sozusagen die Führungskraft der Ecosine.
00:13:54: Das ist tatsächlich jetzt natürlich neu und deswegen war es mir auch total wichtig, gerade am Anfang mit allen Festangestellten bei uns im Team wirklich auch persönliche Gespräche zu führen.
00:14:05: Und da ging es jetzt nicht um... Mitarbeitergespräche im klassischen Sinne irgendwie, wohin willst du dich entwickeln?
00:14:15: Wie geht es dir hier und so weiter?
00:14:16: Sondern es war mir einfach wichtig zu verstehen, wie die einzelnen Personen die Eco-Seien auch sehen.
00:14:24: Also ist, was sie vielleicht in der Zukunft sein kann, damit ich natürlich dann auch in deren Sinne halt handeln kann.
00:14:33: Gleichzeitig ist es natürlich auch super wertvoll.
00:14:36: für eine Akademie, die vor mehr als dreißig Jahren gegründet worden ist und immer die Gründerin eben auch als Direktorin hatte, jetzt so einen Blick von außen auch in gewisser Weise drauf zu werfen.
00:14:48: Und trotzdem ist da die Frage von Menschlichkeit und Empathie jetzt natürlich eine ganz, ganz wichtige, weil ich bin ja kein Unternehmensberater, der jetzt von außen reinkommt und will natürlich auch nicht sein.
00:15:02: Ich habe mir das jetzt mal von außen angeguckt, ohne jegliche Emotionen.
00:15:05: Und wir machen das jetzt da und da völlig anders.
00:15:08: Sondern die Ecosine ist einfach ein sehr, sehr besonderer Ort, wo viele besondere Menschen auch einfach zusammenkommen.
00:15:15: Und dieser Ort ist immer mehr gewachsen über die vergangenen Jahrzehnte.
00:15:21: Und deswegen, ich glaube, der Blick von außen ist auf der einen Seite sinnvoll, aber der ist auch mit ganz viel Liebe auf das, was halt schon da ist.
00:15:32: Ganz viel darüber nach, welche Formate wir auch hernehmen können, um halt auch die Menschen untereinander noch besser zu vernetzen.
00:15:42: Und ich mich auch mit denen vernetzen kann, aber auch so, dass alle auch von einander wissen, was sie eigentlich tun.
00:15:49: Darüber dann auch eine andere Nähe herzustellen, nochmal.
00:15:53: Also das ist schon alles sehr familiär, weil es auch klein ist.
00:15:57: Das ist im Übrigen auch was ganz Besonderes für die Studierenden.
00:16:01: Deswegen entscheiden sich, glaube ich, auch einfach viele für die Eko-Seiten, weil sie eben gerade in diesen krisenbehafteten Zeiten eben nicht nach einer einer großen anonymen Hochschule suchen, wo du also ich angefangen habe zu studieren.
00:16:16: Ich habe das übrigens nicht beendet, nicht dass ich hier bezichtigt werde, falsche Tatsachen in die Welt zu blasen.
00:16:21: Aber ich habe angefangen in Köln zu studieren und da waren damals vierundsechzigtausend Studierende an der Uni und ich kam vom Dorf total behütbar.
00:16:31: Und ich hätte mir im Grunde sowas wie die Ecosahnen gewünscht, also das entsprach jetzt über meine Fähigkeiten, aber das wäre natürlich viel schöner, weil Behüteter und Familiärer gewesen und allein das schafft natürlich schon ganz viel Nähe.
00:16:47: Und trotzdem glaube ich aber, dass da auch noch Luft nach oben ist, wie wir uns alle auch mit dem, was wir jeweils tun in der Ecosahnen und wo wir sie vielleicht auch hinentwickeln wollen, noch besser verstehen auch.
00:17:00: Das
00:17:01: ist total spannend, dass du das ansprichst.
00:17:03: Ich habe mich da letztens mit einer meiner Werkstudentin drunter unterhalten, was sie dann vermisst an ihrer Universität.
00:17:11: Ich studiere an der Universität Potsdam.
00:17:12: Das ist eine sehr smarte junge Frau und bewegt sehr viel an Projekten.
00:17:20: Die hat genau das gesagt.
00:17:22: was du gerade angesprochen hast.
00:17:24: Sie meint, das ist zwar schon sehr familiär Universität Potsam, es ist ein verhältnismäßig wieder rückverschuldes System, also sie sind von diesen großen Hörseln weggegangen, wieder in eine sehr verschuldes System, aber dennoch haben sie es nicht geschafft in diesen Kontakt zu gehen.
00:17:39: Und da geht es wirklich um Kleinigkeiten, also Dinge wie... einfach mal jeden Tag erfahren, was denn so los ist an der Uni, so auch so Bereiche vergreifen.
00:17:50: Das, was viele Unternehmen jetzt schon machen, wir übrigens auch so kleine Mini-Morning-Podcasts aufnehmen, so zehn Minuten ist super easy mit der heutigen Technologie, gerade mit KI jetzt super schnell, mache ich für mein Team auch übrigens, weil ich weiß, die können mich nicht immer greifen, also die können sich morgens mal so zehn Minuten anhören.
00:18:10: Ob sie es hören wollen, ist eine andere Sache.
00:18:12: Aber sie können frei entscheiden, wann sie es hören, was so gerade ansteht, was so neu ist und was mich so bewegt und was andere so bewegt im Unternehmen.
00:18:21: Und das hilft.
00:18:22: Und das wird gut angenommen, witzigerweise.
00:18:25: Viel besser als diese großen Wikis und Knowledge-Bases.
00:18:30: oder welche Rechner in News, da ist doch schon weiß ich, was alles ausprobiert worden in Konzernen.
00:18:35: Aber das ist super spannend, dass du das sagst und das werde ich auf jeden Fall auch mal mitnehmen, weil ich mir zumindest für das Team jetzt mal unabhängig von den Studierenden nämlich auch schon überlegt habe.
00:18:46: Ich habe, wie ich finde, sehr, sehr coolen Videos, die Robert Haveck in seiner Amtszeit gemacht hat für die LinkedIn-Community und wahrscheinlich auch auf weiteren Social-Media-Kanälen.
00:18:56: Aber immer so auch sehr klar und in einer verständlichen Sprache erklärt hat, was da eigentlich gerade so passiert und mit welchen Themen er sich beschäftigt.
00:19:06: Und ich habe mir das vorgenommen, für das Team auch so ein regelmäßige Videobotschaften auch zu machen, um bestimmte Dinge, also was geht hier eigentlich gerade, vor welchen Herausforderungen stehen wir, wo haben wir gerade einen besonderen Fokus drauf.
00:19:21: Das finde ich eine wichtige Teambuilding-Maßnahme auch.
00:19:26: Und das finde ich aber total spannend, diese Idee, die du gerade benannt hast oder was du auch selber schon machst, wirklich so jeden Tag, also ob ich das hinkriege, weiß ich nicht, aber man könnte es ja einmal wöchentlich auch für die Studierenden machen, einfach so eine kurze Botschaft.
00:19:40: Und wir haben ja auch viele Veranstaltungsformate bei uns in der Uni.
00:19:45: Wir sind auch eng vernetzt mit unterschiedlichen Beteiligten und Organisationen in der Wirtschaft und haben auch viele spannende Veranstaltungen bei uns auch in der ECO sein.
00:19:56: Und auch so Veranstaltungstipps sozusagen, die man natürlich für die Woche weitergeben könnte.
00:20:03: Das ist schon eine super coole Idee.
00:20:06: Danke dafür.
00:20:07: Nämlich auf jeden Fall.
00:20:08: Gerne, gerne, gerne.
00:20:10: Da kannst du auch, also wenn du sagst, mach so ein, zweimal in einer Woche was.
00:20:14: Das mache ich ja für extern auch.
00:20:15: Das eine ist ja für intern und für extern auch.
00:20:17: Und wir haben inzwischen angefangen da so kleine Mini-Videos, also solche Clips auch daraus zu steigen.
00:20:22: Die laden wir einfach hoch auf YouTube und Instagram und so.
00:20:27: Also zum Prinzip für die Community.
00:20:29: Und das ist wirklich einfach zu produzieren.
00:20:31: Wirklich ganz einfach.
00:20:34: Also KI kann da inzwischen ordentlich was.
00:20:37: Da musst du nicht mehr anfangen, dich zwei Stunden für ein Video hinzusetzen.
00:20:40: Ja nee, ich weiß, wir haben eine gemeinsame Kalt.
00:20:44: Und zwar Strukturschaft, Freiheit, Ordnung und Kreativität.
00:20:49: Absolut.
00:20:51: Wir haben beide so einen Kopf, der braucht das.
00:20:53: Ganz, ganz toll.
00:20:54: Der Bauch für gutes Denken, tiefe Struktur, ganz viel Struktur.
00:20:58: Warum fühlst du das so, dass Struktur für dich die Voraussetzung für Kreativität ist?
00:21:04: Und wie organisierst du dich ganz konkret, um einfach täglich wirksam zu sein?
00:21:09: Wie machst du das?
00:21:10: Ich brauche Ordnung und Struktur, um mich herum, um überhaupt zu verrückten Ideen zu kommen, also um frei denken zu können, muss der Rest um mich herum halt strukturiert und ordentlich sein.
00:21:23: Und ich habe zum Beispiel auch, ich habe jetzt quasi auch zehn Jahre ausschließlich im Homeoffice gearbeitet und ich bin schon immer jemand gewesen, also unsere Wohnung ist... Natürlich gibt es kaotische Tage, aber prinzipiell bin ich ein wahnsinnig aufräumender Mensch, soweit dass meine Familie das manchmal wahnsinnig macht, die halt immer sagt, wo hast du denn jetzt schon wieder, dann musst du uns auch über die neuen Strukturen, die du geschaffen hast.
00:21:57: Das ist jetzt erstmal nur das rein äußerliche.
00:21:59: Das haben wir aber auch gerade in der ECO sein, habe ich das auch schon mit anderen Personen, die genauso ticken, besprochen, weil es für mich halt auch total wichtig ist, auch in einem Büro und in einem Unternehmen halt irgendwie, im Grunde auch so.
00:22:16: diese Marie-Condo-Regeln, alle Dinge, die zu einer Sache gehören sozusagen, sind auch an demselben Ort.
00:22:26: Also allein so, weil das natürlich irgendwie, weil du ja Energie und Zeit verschwende es, wenn du sie an tausend Orten suchen musst.
00:22:34: Das ist einfach nicht lustig und deswegen ist das ehemaliger und Quatsch.
00:22:38: Gleichzeitig habe ich ja auch über dich jemanden kennengelernt, die Stephanie Schwarz, die mir freundlicherweise mein ganzes digitales, also mein Rechner im Grunde sortiert hat, vorallem mein E-Mail Postfach und meine Ordnerstruktur.
00:22:53: Das ist halt für mich alles total... Wichtig, dass ich auch im besten Fall abends zum Beispiel das Eingangspostfach ist im besten Fall halt leer, außer die Sachen.
00:23:05: wo ich noch was tun muss, aber ich habe das eigentlich so strukturiert, dass ich das alles in die entsprechenden Ordner verschiebe, mir parallel im Zweifel irgendwo Tudus notiert habe und einfach weiß, okay, das ist halt morgen dran und darum kümmere ich mich morgen.
00:23:22: Also ich werde wahnsinnig, wenn ich manchmal bei anderem sehe, dass da alles immer nur reinkommt und überhaupt nicht strukturiert ist.
00:23:30: Und insofern, also für mich ist das total ... wichtig.
00:23:34: Das, was um mich rum ist, muss halt strukturiert sein, damit ich dann verrückte und chaotische Ideen entwickeln kann.
00:23:42: Also das wirkt für manche wie ein totaler Widerspruch.
00:23:46: Aber es funktioniert bei mir tatsächlich nur so.
00:23:49: Und auch diese zunächst verrückten und chaotischen Ideen, da ist ja dann der Trick darin, das Gute zu erkennen und das dann aber auch also der Weg dahin.
00:24:00: Das ist ja quasi die Vision, die du dann hast, also irgendein Zielbild.
00:24:05: Und der Weg dahin braucht aber ja dann auch wieder Ordnung und Struktur.
00:24:08: Und ich bin maximal flexibel auf dem Weg dahin, bei der Zielerreichung natürlich zwischendurch Umwege zu gehen oder von dem eigentlichen Plan abzuweichen, weil das so ist halt Leben.
00:24:20: Und das geht ja gar nicht anders.
00:24:23: Und insofern, da bin ich total flexibel und kann da super gut mit umgehen.
00:24:28: Aber... Du brauchst trotzdem meiner Meinung nach ja dieses eine Zielbild und dann musst du auch mit einer gewissen Strategie daran gehen und die aber natürlich auch flexibel gestalten.
00:24:39: Aber ich kann das total gut nachvollziehen, was du gerade beschrieben hast.
00:24:43: Ich bin ja viel im Entwicklerfeld unterwegs, habe ja lange in der Software-Entwicklung auch gearbeitet, vor allem im Produktdesign, wo ich so ein T-Shap aus Vertrieb, Marketing und Produktdesign bin.
00:24:56: Und da braucht man das auch.
00:24:57: Du brauchst halt wirklich so einen Rahmen, so eine Struktur, und dann fängst du an zu floating.
00:25:02: Also dann fängst du an, wie so mit zähl dich rein zu fressen, und dann findest du irgendwann so einen Datenpunkt, wo du anfängst, und dann kannst du so Reverse Design machen, also Reverse Engineering, dann wieder zurück.
00:25:12: Um das dann wieder in eine Struktur reinzupressen.
00:25:15: Aber Menschen, die nicht so denken, für die ist das ganz schwer nachzupreziehen, das habe ich festgestellt.
00:25:21: Gerade in so großen Organisationen.
00:25:24: Weil die meisten dann doch eher ergebnisorientiert und nicht entwicklungsoorientiert denken.
00:25:30: Und das finde ich tatsächlich in dieser Führungsaufgabe auch wirklich ein dickes Brett.
00:25:37: Also zu kommunizieren, wie man selber funktioniert, wie man gut tickt, wie man gut selber ist.
00:25:45: Und umgekehrt, das von der anderen Seite auch anzunehmen und dann gemeinsam wegzufinden.
00:25:49: Ein bisschen so, wie es zuhören ist, keine Einbahnstraße, es muss schon in beide Richtungen gehen, damit es halt auch am gesamten dann hinterher eine gute Struktur eingeführt werden kann.
00:25:57: Und das finde ich, ist tatsächlich eine der größten Herausforderungen für mich zumindest in der Führungsaufgabe.
00:26:04: Ganz klar, daran zu sein, wie das für mich funktioniert.
00:26:07: Ja, und ich glaube auch, also ich habe ja auch schon an anderer Stelle und auch im Fernsehbusiness irgendwie in Führungspositionen oder in leitenden Positionen auch gearbeitet.
00:26:19: Und was für mich immer total wichtig ist, ist halt, dass das Team, was um dich rum ist, die Vision, dass ihr euch darüber einig seid, wo das unterdenken soll.
00:26:33: Und dass du dich da auch total gemittest.
00:26:35: Und das meine ich jetzt nicht, sondern du arbeitest rund um die Uhr für diese Vision.
00:26:40: Sondern, dass es bei dir keine Fragezeichen mehr gibt, irgendwie will ich das so überhaupt.
00:26:46: Und dann kann ich auch mit allem irgendwie leben und vor allen Dingen auch die unterschiedlichen Stärken von Menschen sehen.
00:26:53: Weil, da halte ich zum Beispiel in vielen Unternehmen auch für ein großes Problem, dass Menschen nur dann... weiterentwickelt werden, wie es sozusagen in die vorhandenen Strukturen passt.
00:27:06: Also sagen wir zum Beispiel, du kannst quasi nur aufsteigen und mehr Titel und damit auch mehr Geld bekommen, wenn du bestimmte Dinge tust, die aber gar nicht deinen Stärken entsprechen.
00:27:19: Also im Fernsehen wäre das, du wirst irgendwann jemand, der nur noch Aufgaben verteilt und bist aber der geilste Filmemacher, den man sich vorstellen kann.
00:27:28: Und damit man aber mehr Geld zahlen kann, Wirst du immer wieder genötigt, in eine rein planende Führungsposition zu gehen und machst keine geilen Filme mehr.
00:27:41: Und ich meine, wie kann man sein, wenn es darum geht, tollen Inhalt zu produzieren als Unternehmen, was deine Vision sein muss?
00:27:50: Und das finde ich, das ist eine ganz wichtige Aufgabe von Führung, das zu erkennen, dass wir Menschen... Dabei unterstützen sich in die Richtung weiter zu entwickeln, wo sie auch Leidenschaften haben und wo sie stärken haben und wo sie auch hinwollen.
00:28:05: Und für mich ist es nur total wichtig, einfach, dass wir uns einig sind über die Vision.
00:28:11: Und deswegen ist es auch total wichtig, diese Vision zum einen gemeinsam mit dem Team zu entwickeln.
00:28:16: Dann aber auch klar zu haben und vor allen Dingen dann auch ganz transparent zu kommunizieren, damit alle wissen, in welche Richtung wir laufen und warum sie das tun, was sie tun und warum sie vielleicht auch noch mehr Bock darauf haben, das zu tun, was sie tun.
00:28:30: Weil damit kann ich tatsächlich nicht umgehen, wenn Menschen, also ich sage mal ein Beispiel, ich habe ja viele Jahre Boulevard-Fernsehen gemacht und ich habe in der Führungsposition eine Person, eine Mitarbeiterin, die halt einfach Boulevard... Scheiße fand.
00:28:48: Ja, aber diese Diskussion kann ich nicht führen, weil dann musst du leider einfach woanders arbeiten und muss für Arte arbeiten oder nicht, ich will das jetzt gar nicht so zuspitzen, aber dann kommen wir ja nie zusammen, dann wirst du immer alles blöd finden, was ich entscheide.
00:29:02: Und deswegen funktioniert das nicht.
00:29:04: Und so ein bisschen ist das natürlich einfach in jedem Unternehmen.
00:29:08: Und deswegen sage ich auch immer, eigentlich muss man, wenn man eine neue Vision kreiert, die jetzt in diesem Fall der Ecosign ja nicht komplett neu sein wird.
00:29:18: Aber ich finde, wenn ein Unternehmen in irgendeiner Form ein Strategiewechsel macht oder was, dann musst du auch den Mitarbeitenden, dass dadurch, dass du es transparent kommunizierst, ... musst du dann auch im Grunde die Entscheidungsfreiheit ... ... lassen, zu sagen ... ... gehe ich da noch mit ... ... oder verabschiede ich mich dann ... ... und gucke mich noch was anderem um.
00:29:39: Ich weiß, so einfach ist das natürlich nicht.
00:29:41: Viele ... ... sind natürlich auch nicht einfach ... ... für einen neuen Job.
00:29:45: Aber ich finde, das gehört zu Wahrheit natürlich auch dazu.
00:29:48: Und deswegen ist es so wichtig, ... ... klar zu kommunizieren, wo man hin will, ... ... damit die Menschen sich einfach entscheiden können, ... ... ob sie da mitgehen wollen.
00:29:55: Ja.
00:29:57: Ja, und ich meine, so eine Hochschule ist natürlich ein sehr sicheres Konstrukt, sage ich mal.
00:30:04: In einem Start-up kann es halt mal sein, dass es innerhalb von vier Wochen nach rechts, also hundert-achtzig Grad von rechts nach links pivotiert.
00:30:13: Und das sind ja genau solche Transformationsprojekte, in denen ich ganz oft stecke, in diesen Speedbooten.
00:30:20: und dann heißt Vertrieb oder Weiterentwicklung halt nicht nur... Wir suchen uns jetzt eine andere Zielgruppe, sondern wir verändern komplett unsere Vision.
00:30:30: Also wir machen da eben innerhalb von einem Jahr drei, vier Transformationsprozesse.
00:30:36: Und das Gute aber, es gibt eine ganz gute Nachricht an Ihnen, das habe ich über viele, viele Jahre mich gefragt, was ist denn eigentlich, warum Dinge funktionieren oder nicht funktionieren.
00:30:46: Und dann bin ich dahinter gekommen und habe begriffen, Potenzial will frei gelegt werden.
00:30:52: Also wenn du diese Struktur schaffst, um nochmal bei dieser Struktur zu bleiben und in die Sicherheit gibst, dass sie einen angstfreien Raum haben, in dem sie jetzt nicht gleich, egal bei welcher Drehung, rechts und links, über Bord kippen, dann will dieses Potenzial heraus.
00:31:09: Also wenn du eben nicht den Filmemacher in seine Uncomfortable Zone setzt, dann kannst du auch das komplette Programm einmal, hundert-achtzig Grad rechts auf links schmeißen, meinetwegen zwar ein Boulevard zur Arte wechseln.
00:31:22: Und er wird trotzdem einen richtig guten Job machen, weil er am Ende immer noch einen Film macht mit einem guten Inhalte.
00:31:30: Dann kriegst du das tatsächlich auch hin.
00:31:32: Ja, das glaube ich auch, das glaube ich auch.
00:31:34: Und da gibt es schon irgendwie noch Luft nach oben, weil die Eko sein tatsächlich auch durch die gewachsenen Strukturen.
00:31:42: Da machen alle Mitarbeitenden sehr, sehr viele unterschiedliche Dinge auch.
00:31:47: Auch weil sie es so wollen, ich habe das explizit auch in unseren Gesprächen abgefragt, hat sich das entwickelt gegen oder mit deinem Willen sozusagen und viele lieben das auch, diese Vielfältigkeit ihrer Aufgaben.
00:32:03: Umso schwieriger ist es aber natürlich auch so eine gewisse Projektplanung und wer hat jetzt hier Hut auf und wer fühlt sich dann auch wirklich zuständig?
00:32:14: bestimmte Dinge zu verfolgen, ob das jetzt auch wirklich alles in die Umsetzung kommt und so weiter.
00:32:19: Das ist tatsächlich irgendwie jetzt auch ein spannender Moment und auch spannend für mich darüber nachzudenken, wie man sowas gut aufsetzt, um auf der einen Seite zielgerichteter und effizienter zu arbeiten und trotzdem den Mitarbeitenden auch in gewisser Weise ihre Freiheiten zu lassen, bei dem was ihnen eben auch was macht.
00:32:44: Das ist tatsächlich nicht ganz unterkomplex, muss man sagen, aber da stehe ich jetzt auch noch am Anfang.
00:32:51: Also es gibt ja noch keine Lösung in meinem Kopf dafür, sondern es muss sich jetzt erstmal entwickeln und dann muss man das auch feedbacken lassen mit dem Team und dann muss man mal gucken, wie wir das machen.
00:33:05: Ja, aber das ist doch spannend.
00:33:06: Du stehst eigentlich gerade an so einer Schwelle, wo du im Prinzip Bildung gestalten kannst und Zukunft ermöglichen.
00:33:12: Das finde ich.
00:33:13: finde ich unfassbar schön.
00:33:16: Super cool.
00:33:17: Also ich finde es mega spannend und es ist wie eigentlich meistens in meinem Leben ja auch so so interessant.
00:33:25: Also man muss dazu vielleicht wissen, ich hatte Ende vergangenen Jahres, hatte ich mich bei so diversen Jobportalen auch gemeldet und habe mit denen Gespräche geführt und habe gesagt, also ich bin auf der Suche nach einer weiteren Aufgabe.
00:33:42: Ich würde gerne zusätzlich, zudem was ich tue, noch irgendwas tun, wo ich wirklich auch Impact erzeugen kann, wie wir immer so schön sagen.
00:33:51: Aber es war mir wirklich ein Anliegen, weil ich eben wusste, da ist es zeitfrei und ich will irgendwo noch mehr Impact erzeugen.
00:33:58: Und habe dann auch an diversen Stellen so meine Unterlagen hinterlegt und habe halt irgendwie gesagt, also wenn euch da mal was über den Weg läuft, habe wirklich ganz viele Gespräche auch geführt, von dass die Stelle bei der ECO sein ... neu besetzt wird, habe ich gehört an einem Tag, als ich morgens, ich hatte für abends, gab es eine Veranstaltung in der ECO-Sein und ich hatte den Tag über einen Drehtag, wir haben was produziert und ich hatte morgens schon diesen Geländereintrag rausgenommen für diese Veranstaltung abends bei der ECO-Sein, weil ich mir dachte, ah, ich glaube, das ist mir alles irgendwie zu viel und dann bist du ja den ganzen Tag auf dem Dreh und so und hatte das abgehakt und rausgenommen.
00:34:41: Und dann kam ich nachmittags aus dem Dreh raus, so sechszehn Uhr und die Sonne schien irgendwie und ich war total gut gelaunt in einem benachbarten Fädel, sagen wir hier, also Stadtteil in Köln, wo eben auch die Eko sein ist, also ich war quasi eh schon nah dran, dann habe ich mir ein Eis gekauft, habe mich da irgendwo rausgesetzt und habe so drüber nachgedacht, auch eigentlich wäre das doch gar nicht so verkehrt da jetzt nochmal, hätte ich jetzt Bock drauf.
00:35:09: Da bin ich da hingefahren und dann hat mir einer der Dozenten dort gesagt, übrigens, wenn du jemanden weißt für die Stelle, kann dir gerne auch mal die Ausschreibung weiterleiten, dann sag uns gerne mal Bescheid, du bist ja auch so gut vernetzt und vielleicht hast du eine Idee.
00:35:29: Und der hat wirklich nicht mich gemeint.
00:35:30: Und dann saß ich auf der Bahn zurück und dachte mir so, ja.
00:35:36: Also ich weiß halt, dass ich das vielleicht machen könnte.
00:35:39: Also die Stellenausschreibung habe ich mir dann nachher schicken lassen und das matchte natürlich nicht zu hundert Prozent.
00:35:44: Also weil ich es auch nicht Vollzeit machen wollte, weil ich selber ja keinen Hochschulabschluss habe, dann ging es ja schon mal los.
00:35:51: Also ich bin ja jetzt Direktorin einer Hochschule ohne jemals eigenen Hochschulabschluss gemacht zu haben.
00:35:56: Das finde ich auch übrigens sehr geil.
00:35:58: Und da fing das ja schon an, dass das spannend wurde, dass ich denen dann... meine Bewerbung geschickt habe und schon in der Bewerbung natürlich vorgeschlagen habe, dass man es ja vielleicht anders denken könnte, weil ich glaube, dass ich für die Position ganz viel wertvolles mitbringe, aber dass man die irgendwie splitten müsste, dass ich auch keine vierzig Stunden machen will, sondern maximal dreißig mir vorstellen kann und dass ich aber glaube, dass ich sehr viel Gutes leisten kann für die sichtbare dieser Schule und auch durch mein Netzwerk und so weiter.
00:36:34: Und dann sind wir uns ja tatsächlich auch einig geworden und das fand ich auch total überragend diesen Moment, dass sie darauf überhaupt eingegangen sind, weil ich dachte, als ich die Bewerbung abgeschickt habe, aus meiner bisherigen Erfahrung, ich bin ja jetzt schon neunundvierzig, das heißt also, ich arbeite ja schon lange und so eine Bewerbung hätte ich ja früher.
00:37:00: vor zehn, fünfzehn Jahren wahrscheinlich so nie formuliert oder mich getraut wegzuschicken.
00:37:06: Ich passe zwar nicht auf die Stellenausschreibung, aber vielleicht kann man es ja anders denken, weil ich glaube, dass ich was mitzubringen habe.
00:37:12: Das hätte
00:37:13: ich mich auch
00:37:13: getraut.
00:37:15: Und dass das dann tatsächlich auch, dass du dann auf Unternehmen triffst und in dem Fall jetzt eben Fresenius, die halt sagen, das finden wir gar nicht so doof, sondern lass uns mal ins Gespräch gehen.
00:37:26: Das fand ich schon ziemlich überragend, das zu erleben.
00:37:29: Und da sieht man auch, dass sich der Arbeitsmarkt da draußen echt zumindest in Teilen wirklich der Zeit angepasst hat und sich wirklich auch öffnet für neue Ideen und neue Arbeitsmodelle.
00:37:42: Ja, aber das beobachte ich ja auch, dass der Arbeitsmarkt sich extrem verändern musste auch.
00:37:49: Ich glaube, Kurve war ein extremer Katalysator dafür.
00:37:52: Früher haben viele Unternehmen Mensch als Ressourcer als FET gedacht und heute haben sie es wirklich kapiert, dass das eben nicht der Fall ist.
00:38:01: Aber trotzdem muss das natürlich in einem Corporate-Context halt funktionieren.
00:38:05: Und dann öffnen sich solche Strukturen plötzlich.
00:38:09: Aber man muss sich auch trauen.
00:38:10: Das ist genau wie du gesagt hast.
00:38:12: Viele trauen sich halt heute noch nicht.
00:38:14: Eben in den Kontakt zu gehen, ihm zu sagen, lass uns das doch noch mal aus einer anderen Sichtweise.
00:38:19: aus einer anderen Perspektive betrachten.
00:38:21: Vielleicht gibt es ja eine Lösung.
00:38:24: Und ich finde genau das, das ist für mich auch tatsächlich Bildungsaufgabe.
00:38:28: Weil das vermisse ich tatsächlich auch in der Schule.
00:38:31: Also meine Kinder sind beide noch in der Schule.
00:38:33: Das vermisse ich doch.
00:38:36: Die machen im Prinzip noch Bildung wie vor dreißig Jahren oder vierzig Jahren noch.
00:38:41: Ja, Herausforderungen und Veränderungen eben als etwas Wertvolles anzuerkennen und eben Probleme und Herausforderungen zu lösen.
00:38:53: Und das zu leeren, zu unterrichten, ist natürlich absolut relevant.
00:38:59: und genau das, was die Zukunftskills auch sein werden, wie wir immer so schön sagen, das brauchen Menschen in ihrem Arbeitsleben und grundsätzlich in ihrem Leben.
00:39:09: Also du hast auch privat genug Dinge, die es zu lösen gilt.
00:39:12: Also lösungsorientiertes Handeln und selbst mit den schwierigsten Herausforderungen irgendwie Dinge mal anders zu denken und auf den Kopf zu stellen und dadurch halt Lösungen zu finden.
00:39:26: Das ist halt genau das, was diese Welt insgesamt braucht und was jeder einzelne Person auch im besten Fall schon in der Schule lernt.
00:39:34: Leider sind wir davon noch weit entfernt.
00:39:37: Ja, das wird noch ein paar Jahre, wenn nicht sogar Generationen dauern, glaube ich.
00:39:41: Dennoch würde ich dich gerne eine letzte Frage fragen.
00:39:45: Und zwar war es ein Thema, mit dem ich mich selber auch sehr viel beschäftige.
00:39:49: Weil ich sehe, wie sich halt Unternehmen und Organisationen extrem gerade wandeln.
00:39:54: Was bedeutet weibliche Führung für dich konkret?
00:39:58: Weibliche Führung bedeutet für mich ein Stück weit das, was Ihnen es im Dahl und ich in unserem Buch geschrieben haben.
00:40:06: Also ich glaube, mit den weiblichen Stärken der... des komplexen Denkens, des langfristigen Denkens, den Atem zu haben, den Marathon statt den Sprint zu laufen.
00:40:21: Viele Dinge mit einzudenken im Vorfeld, um ein Ziel zu erreichen und trotzdem auf Dinge schnell zu reagieren, die dann plötzlich noch auftreten, mit denen du nicht gerechnet hast.
00:40:34: Also und vor allen Dingen das empathische Führen.
00:40:41: das menschliche letztendlich.
00:40:42: Also das ist glaube ich schon etwas, was Frauen einfach und das erklären wir ja auch in unserem Buch.
00:40:48: Es ist nicht dem biologischen Geschlecht zuzuordnen, sondern es ist natürlich strukturell, wie unsere Gesellschaft sozialisiert ist sozusagen.
00:40:57: Das kann alles genauso auch von Männern kommen, aber das sind halt per se jetzt erstmal weibliche Stärken, die von allen Geschlechtern angewendet werden können.
00:41:09: Aber ich glaube, genau das ist es, was wir brauchen, mit sehr komplexen Herausforderungen strukturiert und ordnend umzugehen, dabei visionär zu bleiben und das Ganze auf lange Strecke durchzuhalten und menschlich zu sein und empathisch mit deinen Teams, aber auch mit der ganzen Welt umzugehen.
00:41:32: Und das ist, glaube ich, das, was weibliche Führung auszeichnet.
00:41:37: Manin, ich danke dir.
00:41:38: recht herzlich, dass du die hier diese Zeit genommen hast, um viele Dinge mit uns zu teilen, auch mit der Community, die hinten dran hängt, die sich sehr für das Thema Leadership im Wandel und Newark und solchen Themen eben auseinandersetzt.
00:41:54: Wir werden die Hochschule, wir werden dann beruf alles, was wir über dich finden, nochmal verlinken in den Show noch.
00:42:01: Wenn es euch interessiert, kontaktiert sie an mich direkt.
00:42:04: Sie hat ein LinkedIn-Profil, was ihr selber managt.
00:42:06: Das finde ich großartig mache ich auch.
00:42:08: Ich glaube nur so geht's.
00:42:11: Ja, ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, danke.
00:42:15: Herzlichen Dank.
00:42:16: Genau so ist es von meiner Seite.
00:42:18: Ich danke dir ganz, ganz herzlich für die erneute Einladung in dieses Format, was hier das erste Mal war und damit sozusagen die Premiere.
00:42:28: Und ich danke der ganzen Community und alle, die sich das hier angehört haben und hoffe, dass ich ein bisschen Interessantes weitergeben konnte von dem, wie ich an das Thema Führung angehe.
00:42:40: Dankeschön.
00:42:44: Das war wieder eine Folge von Leaders and Missions.
00:42:49: Ich freue mich wirklich sehr, dass du eingeschaltet hast und hoffe, es hat dir gefallen.
00:42:55: Lasst uns gerne eine Bewertung da und teile diese Folge auf Social Media oder in deinem Netzwerk.
00:43:01: Ich sage tschüss und bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt Leaders and Missions.
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